Lux, Leuchter und seine Leute

Lux, Leuchter und seine Leute

Er ist ein exzellenter Musiker und eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Heribert Leuchter feiert mit seinem „LUX-Orchester“ in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen. Zwei ausverkaufte Konzerte im Theater Aachen dokumentierten Mitte Oktober das Können, die Klasse, die Kunst dieser exzellenten Jazz-Formation.

Heribert Leuchter zu beschreiben ist schwieriger, als ihm zuzuhören. Und vor allen Dingen: nicht annähernd  so unterhaltsam. Seine Musik bewegt die Menschen, berührt sie, bringt sie in diesen unverwechselbaren Sound und Swing, in diesen typischen Klang, den nur Heribert und seine ihn begleitenden und gewiss von ihm genau ausgewählten Musiker uns schenken.

Wodurch wird die Aufmerksamkeit des Menschen geweckt? Mit Emotionen? Mit Schlagzeilen? Mit einer Provokation? Mit etwas Besonderem, etwas Grellem? Von jedem Etwas, mag sein, aber doch vor allem – von MUSIK. Von Lux, Leuchter und seinen Leuten. Was uns nicht berührt, kann uns nicht bewegen.

Heribert Leuchter beim Jubiläumskonzert im Theater Aachen.

Heribert sei vielseitig, sagen Sie? Stimmt. Nicht nur am Saxophon, als Komponist oder Arrangeur. Diplom im Maschinenbau an der RWTH Aachen, Musikstudium an der Rheinischen Musikhochschule Köln, Studienaufenthalt in Boston. Was für eine Kombination!

1981/82 beginnt er seine Karriere als freiberuflicher Musiker, schafft erste Kompositionen für sein eigenes Orchester, zählt die vielfältige Tongebung in hörenswerter Qualität und die Quantität in, so seine Formulierung, „stapelweise Noten und (jeweils 10-12 Stimmen für halbgroßes Orchester“. Er bekommt Angebote als Arrangeur für die WDR Media Band (Harald Banter) und die WDR Big Band (Werner Müller), gründet aber lieber 1982 das LUX-Orchester, da beginnt eine ganz große Erfolgsgeschichte, 1983 ist das Debutkonzert im Audimax. Es folgen Auftritte in der Musikhochschule Köln, beim Deutschen Jazzfestival des Hessischen Rundfunks, bei der EXPO 2000 mit einem Kompositionsauftrag und, und, und.

1984 kommt die erste LP auf den Markt, danach zahlreiche CD-Produktionen, manche auch gemeinsam mit anderen großartigen Künstlerinnen und Künstlern, zu denen gehören Petra Welteroth, Manfred Leuchter und Band, Samuel Schürmann. Die Diskographie ist geprägt von atemberaubender musikalischer Vielfalt und vereint ihre beachtliche Quantität mit grandioser beachtlicher Qualität.

Und es gibt auch wunderschöne Lux-Musikproduktionen, viele mit dem Theater Aachen (Schauspielmusik), Konzertserien mit dem Heribert Leuchter Trio  bei „Jazz im Quellenhof“, im LudwigForum Aachen mit dem Theater K, beim Karlsfest…

Künstler wie Heribert Leuchter suchen mit ihren Werken die Bühne der Betrachtung, des Zuhörens, des unmittelbaren Erlebens. Ihre Werke sind eine res publica, eine durch und durch öffentliche Angelegenheit: in Konzertsälen, in Theatern, bei Galas, in Medien aller Art.

Ich nenne es: musikalische Ethik. Freuen wir uns auf noch viele Konzerte mit Heribert und dem LUX-Orchester!

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