Eine Persönlichkeit.

Eine Persönlichkeit.

Er war nicht „nur“ ein Stadtdirektor, einer von zahlreichen. Er war eine Persönlichkeit mit Meinung, Verstand, Perspektive, Haltung. Er ließ nie einen Zweifel an seiner Freude zu diskutieren, zu argumentieren, zu widersprechen und sich gegen den Mainstream zu positionieren.

Er hatte ein Parteibuch (das der SPD), aber er trug es nicht als ideologisch gefärbte Maxime seines Handelns vor sich her. Und so war es keine Überraschung, dass er nach zwölf Jahren erfolgreicher Arbeit von seiner eigenen Partei aufs kommunalpolitische Abstellgleis geschoben und nicht mehr wiedergewählt wurde.

In diesem Monat ist der ehemalige Alsdorfer Stadtdirektor Klaus Pohlmann gestorben, 83 Jahre alt. Von 1975 bis 1987 leitete er die Verwaltung in der Bergbaustadt.

Klaus Pohlmann. Foto: privat

Nur zweieinhalb Jahre nach der kommunalen Neugliederung setzte der nur mit knapper Ratsmehrheit gewählte 36-Jährige fortan wesentliche Akzente für die neue Stadt Alsdorf mit ihrem schwierigen Dualismus zwischen Alsdorf und Hoengen. Eine nachhaltige Herausforderung war das – neben den damals heftigen Debatten im Stadtrat, der sich zwischen den Interessen der Stadtteile und der oft wenig an der Sache orientierten Starrheit der politischen Gegner hin und her bewegte – und zuweilen auch stillstand.

Klaus Pohlmann hatte mit seiner überlegenen Rhetorik und seinem fundierten Fachwissen keine Scheu , sich selbstbewusst an mancher Debatte zu beteiligen. Er kam von der Bezirksregierung Köln nach Alsdorf, wohnte bis zu seinem Tod in Übach-Palenberg und war dennoch ein engagierter Alsdorfer: Er gehörte zu den Initiatoren der wichtigen Wurmrevier-Konferenz, die sich – später unter dem Logo der Zukunftsinitiative Aachener Revier (ZAR) – um den erfolgreichen Strukturwandel nach dem Ende der Steinkohle kümmerte. Dass es den Industrie- und Gewerbepark Alsdorf (IGA) ohne große Verzögerung gab, war seinem dynamischen und entscheidungsfreudigen Handeln zu verdanken. Kurzum: Der Mann war kompetent, und davon profitierte Alsdorf auch über Pohlmanns zwölf Dienstjahre hinaus. Danach arbeitete er als selbstständiger Rechtsanwalt.

Klaus Pohlmann hat der Stadt Alsdorf gutgetan, und das sollte in dankbarer Erinnerung bleiben.

Die Abschiedsfeier findet am Montag, dem 8. Mai, um 13 Uhr in der Gottesdienstkapelle des Columbariums St. Donatus, Richard-Wagner-Straße 1, in Aachen-Brand statt. Anschließend erfolgt die Urnenbesetzung.

Ein Gedanke zu „Eine Persönlichkeit.

  1. Danke für diesen die Persönlichkeit sehr gut beschreibenden ehemaligen Stadtdirektor und Menschen Klaus Pohlmann. Amtsführung pragmatisch, nicht ideologisch geprägt, nach Vorne blickend und zielführend. So war Klaus Pohlmann. Ich erinnere mich gerne an inhaltsreiche Diskussionen mit ihm.

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