Noch Kandidatin. Bald Präsidentin.

Noch Kandidatin. Bald Präsidentin.

Noch ist Stefanie Peters „nur“ Kandidatin. Corona hat ihre vorgesehene Wahl zur neuen Präsidentin des Aachen-Laurensberger Rennvereins rüde aus dem Terminkalender gedrängt. Vorerst. Im Herbst soll die Wahl sein.

Die Nachfolgerin von ALRV-Präsident Carl Meulenbergh ist begeistert vom Reitsport und damit aufgewachsen. „Meine Eltern haben sich beim Reitsport kennengelernt, und so durfte ich schon als kleines Kind regelmäßig mit in den Stall. Ich habe angefangen zu reiten und mich schnell in Richtung Dressur orientiert.“ Als 14-Jährige wechselte sie zum erfahrenen Hans Rueben in den Stall und bekam ihr erstes Pferd. „Ich hatte großes Glück, dass ich den damals 3-jährigen Wallach unter Anleitung von Hans Rueben bis zur Klasse S ausbilden konnte und sogar zweimal beim CHIO in der kleinen Tour starten durfte. Mit Davidoff, so hieß er, konnte ich das goldene Reitabzeichen erreiten.“ Sie hatte noch einige weitere Pferde, aber „kein so erfolgreiches wie meinen Davidoff in den 90er Jahren.“ 2012 gab sie den aktiven Reitsport auf. Eine Frage der Zeit; denn seit 2003 ist sie Familien- Unternehmen Neuman & Esser aktiv und leitet es seit 2007 gemeinsam mit ihrem Bruder. „Wir haben die Verantwortung für knapp 1200 Mitarbeiter und ihre Familien. Das bedeutet auch eine zeitliche Beanspruchung, der ich gerecht werden möchte.“

Das gilt erst recht für Corona-Zeiten. Neuman & Esser (Übach-Palenberg) ist eine weltweit agierende Gruppe und führender Hersteller von Kolben- und Membrankompressen und Kompressorsystemen für Luft und alle technischen Gase und hat Niederlassungen unter anderem in Brasilien, USA, Russland und China. Das ist mit Mehraufwand durch den ständigen Kontakt und den dort geltenden lokalen Vorschriften verbunden.

Was beim ALRV – gemessen in Stunden und Tagen – auf sie zukommt, kann sie noch nicht exakt sagen. Sie ist schon seit einem Jahr stark eingebunden. „Wir haben Themen wie ein Kompetenzzentrum Pferd und die Förderung der Jugend im Reitsport noch mehr in den Fokus gerückt. Wir möchten auch außerhalb des Events CHIO Aachen noch mehr Präsenz im Pferdesport zeigen.“ Und das tut der ALRV jetzt mit dem CHIO Aachen digital (www.chioaachen.de) und im September mit einem internationalen Springturnier im Dressurstadion.

Fragen an die designierte Präsidentin.

Erstmals wird es eine ARLV-Präsidentin geben: Zäsur oder Normalität?

Bisher bin ich die Kandidatin und ich werde mich bei der Generalversammlung, die leider am 20.04. nicht stattfinden konnte, um das Amt bewerben. Die Wahl steht also noch aus. Ich mag Männer und arbeite gut und gerne mit ihnen zusammen. Das tue ich in meinem Beruf schon seit 18 Jahren und freue mich darauf auch mit meinem Team beim ALRV. Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, ob Mann oder Frau. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass der Präsident bzw. die Präsidentin für die Aufgabe brennt und die Interessen des Vereins und des CHIO Aachen vertritt.

 Wie empfinden Sie das Amt der Präsidentin: mit Stolz, Freude, Respekt vor der Arbeit?

Von allem etwas. Ich bin seit 12 Jahren im Aufsichtsrat und kenne die Aktivitäten und Ziele sehr gut. Mein Herz gehört dem Pferdesport, insofern bin ich natürlich sehr stolz, für das Amt der Präsidentin antreten zu dürfen. Respekt ist immer dabei, denn wir alle möchten den CHIO Aachen weiterhin als Weltfest des Pferdesports weiterentwickeln und die Nummer 1 der Welt bleiben.

Sie sind schon mehrere Jahre Mitglied des Präsidiums und kennen die Arbeit gut. Was haben Sie vor, was ändert sich?

Jeder Präsident hatte und hat seinen eigenen Stil und damit das Geschehen mit geprägt. Mit meiner Kandidatur wird ein Generationenwechsel vollzogen, der aus meiner Sicht sinnvoll ist. Mir ist wichtig, dass der Aufsichtsrat auch in Zukunft aus erfahrenen und neuen Mitgliedern besteht. Unsere Mission ist, zusammen mit dem Vorstand des ALRV und der Geschäftsleitung der ART die Marke CHIO Aachen weiter zu stärken.

Was fasziniert Sie am stärksten beim CHIO?

Neben dem Sport, den ich sehr mag und der für mich der Kern des CHIO darstellt, fasziniert mich am meisten, dass der CHIO Treffpunkt unterschiedlichster Kreise, Kulturen und Interessen ist. Die Atmosphäre ist absolut entspannt, getragen durch ein perfekt geplantes Event, das für alle Zielgruppen ein passendes Angebot hat. Es fühlt sich so an, als würde für die 10 Tage die Zeit stillstehen und alles was an Emotion, Leidenschaft und Pferdesport existiert, passiert in der Soers.

Zur Person

Geburtsdatum: 9.12.1972

Geburtsort: Aachen

Familienstand: verheiratet, eine Tochter

Beruf: Geschäftsführerin Neuman & Esser

Hobbys: Familie, Reitsport, Golf, Reisen

Die Texte sind im Magazin BAD AACHEN, August-Ausgabe, erschienen.

Fotohinweis. Copyright: CHIO Aachen/Andreas Steindl

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