Mit Trotzki und Lenin?

Mit Trotzki und Lenin?

Das ist ein schöner, sonniger, fast sommerlicher Tag in Aachen. Samstag. Wochenende. Die Außen-Gastronomie in der Altstadt hat endlich jene Resonanz gefunden, die sie sich schon lange wünscht – nach Corona, Winter, mit immer noch vorhandenen Problemen, aber: Wenn das Sönnchen scheint, sind die Leute da.

Sie sind auch bei der Demo von Verdi auf dem Markt, wo Pflegekräfte auf ihre schwierige Situation, ihren anstrengenden Alltag, ihre schlechte Bezahlung, die vielen Überstunden, fehlende Entlastung, ständigen Druck und die nicht vorhandene Wertschätzung aufmerksam machen. Ein berechtigtes Anliegen, eine angemessene und wichtige Aktion, ein gutes Recht!

Es gibt Transparente, Plakate, Trillerpfeifen, damit man sehe und höre und nachdenke – mit der Solidarität und dem Respekt vor dem Engagement, den Leistungen und der Kompetenz von Pflegerinnen und Pflegern, die mehr verdient haben, als sie zurzeit verdienen.

Sie gehen vom Markt zur Großkölnstraße und weiter bis zum Willy-Brandt-Platz, und die Verdi-Fahnen sind in einem solchen Demonstrationszug etwas Selbstverständliches, klar! Sofort dahinter blickt man unterdessen schon etwas skeptisch auf die parteiliche Einfärbung dank der Banner der Linken, die offensichtlich gemeinsam mit Verdi zur Demo aufgerufen hat. Was mich wirklich stört, sind Transparente der DKP und der „Sozialistische Alternative“. Letztere versteht sich als „revolutionäre, sozialistische Organisation, die sich in den Traditionen der Ideen von Marx, Engels, Lenin, Trotzki, Luxemburg und Liebknecht versteht“. So steht es in ihrem Statut.

Solche Demo-Mitäuferinnen und Mitläufer erhöhen die Akzeptanz der Demonstrierenden und das Verständnis für ihr Problem gewiss nicht. Verdi hätte das verhindern müssen. Ohne Wenn und Aber.

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