Bilder zur Karwoche

Bilder zur Karwoche

Die Kathedrale ist renoviert, restauriert, sie glänzt sechs Jahre nach dem verheerenden Feuer in Licht und Farbe. Manches entdeckt man in Notre-Dame de Paris anders, etwa die Holzreliefs, die vom Leben Jesu und von der Zeit nach der Auferstehung berichten. Im Norden und Süden der Kathedrale sind in durchgehenden Flachreliefs Szenen aus der Heiligengeschichte dargestellt. Die 13 Motive aus dem Neuen Testament entstanden zwischen 1300 und 1318.

Hier Beispiele, die zur Karwoche passen.

Beginnen wir mit Jesu Einzug in Jerusalem. Der Esel wird bereits im Alten Testament im zehnten Gebot erwähnt: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel und noch alles, was dein Nächster hat.“ Der Esel, auch in der Krippe stets unverzichtbarer Teil, spielt schließlich eine biblische Hauptrolle, als Jesus zu Pessach auf einem Fohlen nach Jerusalem reitet. Diese Szene ist eines der Motive auf den perfekt restaurierten Heiligenbildern in der Pariser Kathedrale Notre Dame. Dazu die entsprechende Bibelstelle im Evangelium nach Lukas 19, 28-40:

„Und es geschah: Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel  angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn. Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr ihn los? Sie antworteten: Weil der Herr ihn braucht. Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.

Restaurierte Heiligenbilder: Im Norden und Süden der Kathedrale sind in durchgehenden Flachreliefs Szenen aus der Heiligengeschichte dargestellt, hier das letzte Abendmahl. Die 13 Motive aus dem Neuen Testament entstanden zwischen 1300 und 1318.
 Im Norden und Süden der Kathedrale sind Szenen aus der Heiligengeschichte dargestellt, hier das letzte Abendmahl.

Am Abend vor seiner Kreuzigung verlässt Jesus den Tisch des letzten Abendmahls, um Wasser in ein Becken zu begießen und seinen Jüngern die Füße zu waschen. So steht es im Johannesevangelium (Joh. 13): „Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr das wisst – selig seid ihr, wenn ihr danach handelt.“

Die Pietà war verrußt, ansonsten aber unversehrt und strahlt wieder im hellsten Weiß. Entstanden ist die Skulptur 1723, geschaffen hat sie Nicolas Coustou.
Die Pietà war verrußt, ansonsten aber unversehrt und strahlt wieder im hellsten Weiß. Entstanden ist die Skulptur 1723, geschaffen hat sie Nicolas Coustou. Fotos: Bernd Mathieu

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